Ich bin jetzt einfach mal so frech, einen Doppelpost zu machen! Immerhin ist das ja auch mein Thread und meine FF, right?

Um euch nicht völlig im Regen stehen zu lassen, habe ich mich vorhin hingesetzt und dieses Kapitel geschrieben. Es ist also frisch aus meinem Kopf (naja, eigentlich mit Copy und Paste aus Word, aber egal).

Nun denn, erfreut euch am neuen Kapitel!

Kapitel 29 – Wunden

„Ich glaube, wir haben sie abgehängt“, keuchte Reeves. Nur mit Müh und Not sind waren sie den Drachen entkommen. „Das nächste Mal schaust du besser hin, wo du deine Füße hinsetzt.“ Trotz der ernsten Lage blieb Cloud relativ locker. „Gehen wir zurück nach Corel, dann sehen wir weiter.“ „Meinst du, Cid kann die Highwind reparieren?“ Nanaki machte sich offensichtlich Gedanken deswegen. „Ich bin zwar kein Technikfreak, aber wie ich ihn kenne, wird er das schon irgendwie bewerkstelligen.“
Nachdem einige Minuten des schweigsamen Marschierens vergangen waren, nahm Reeves am Horizont etwas wahr.
„Hey, schaut doch mal! Sieht aus, als wäre da jemand verletzt...“ Eilig liefen die drei der Person entgegen. Schon von weitem konnte man erkennen, dass sie vor Schmerzen gekrümmt am Boden lag. Als sie näherkamen, sahen sie, dass ein Arm vollkommen verdreht am Körper hing. Entsetzt packte Cloud den bewusstlosen Mann an und schüttelte ihn. Doch er gab keine Reaktion von sich. „Wir müssen ihn schnell von hier wegbringen!“ Sofort hob Cloud den Mann trug ihn auf seiner Schulter. „Wollen wir nur hoffen, dass Aeris ihre Heilfähigkeiten noch beherrscht...“ murmelte er leise vor sich hin, während er und seine Freunde sich North Corel näherten.


Der Mann mit den silbernen Haaren ging nervös auf und ab. Er war mit dem Mann im Anzug, der ihn abgeholt hatte, zur Küste gegangen, wo ein kleines Schiff auf sie wartete. Jetzt befand er sich auf diesem Schiff, wusste nicht, wohin es ging oder wer er war. Mit einem fragenden Blick schaute er durchs Bullauge auf die rauhe See hinaus. Unruhig schwankte das Schiff hin und her.
Als er den Besatzungsmitgliedern Fragen gestellt hatte, wiesen sie ihn immer und immer wieder ab. Entweder wussten sie nichts über ihn oder sie wollten es ihm nicht sagen.
Nein, es gab noch die Möglichkeit, dass sie nichts sagen durften, korrigierte er sich in Gedanken. Aber welche Gründe konnten sie dafür haben? Er kam sich vor wie ein Gefangener. Dabei war er dem Mann mit der Sonnenbrille doch freiwillig gefolgt.
Er zuckte kaum merklich zusammen, als ein Matrose hereintrat und ihm etwas zu essen brachte. Wortlos nickte der Mann mit den silbernen Haaren und nahm den Teller.
Nachdem er fertig war, schaute er wieder durch das Bullauge hinaus und dachte weiter. Die Form des Bullauges erinnerte ihn an etwas... JA, genau, schoss es ihm durch den Kopf, das war doch diese Tätowierung auf seinem Arm. Groß und deutlich war dort eine schwarze Null zu erkennen. Was es damit auf sich hatte, konnte er nur erahnen.
Aber über die ganze Zeit ließ ihn ein bestimmtes Gefühl noch weniger los als die Unsicherheit: Er fühlte sich schuldig. SCHULDIG, hallte die Stimme in seinem Kopf.


„Wir haben hier einen Verletzten!“ Cloud stieß gewaltsam die Tür auf und brachte den Bewusstlosen nach oben, wo er ihn ins Bett legte. Wortlos waren ihm alle anwesenden gefolgt. Aeris sah Cloud fragend an. „Kannst du ihm helfen?“ „Ich... ich weiß nicht, aber ich kann es versuchen“, sagte sie und nickte. Sie trat an das Bett heran und kniete sich nieder. Dann begann sie, mit ihren Lippen stumm ein Gebet zu formen. Sie legte die Hände an den deformierten Arm und sogleich wurde ein kleines Leuchten, eine Art Aura, um ihre Hände sichtbar. Derweil ging Cloud in Position. Er versuchte, den Arm während des Heilungsprozesses wieder in eine normale Position zu bringen. Dabei stöhnte der verletzte Mann leise auf. Ein Wunder, dass ihn die Schmerzen nicht umgebracht haben, dachte Cloud.
Mit knackenden Lauten glitt der Arm wieder in eine natürlich Position zurück. Aeris sackte erschöpft zusammen. Reeves half ihr hoch, denn durch den Einsatz ihrer Kräfte war sie erschöpft. Ganz leise sagte sie: „Er muss den Rest alleine schaffen. Die Heilung wird einige Zeit dauern.“ Alle nickten nur und gingen mit hinunter, um eine Besprechung durchzuführen.